Studium ohne Abitur – der Weg zum Studium

von Emilia Schmidt 2. Dezember 2013


Immer mehr Fachhochschulen, Universitäten und private Bildungseinrichtungen öffnen ihre Studiengänge für Studierende ohne allgemeine Hochschulreife. Ein Blick auf die Angebote kann sich also lohnen.

Vorlesungen am Abend

Die Studienangebote der traditionellen Fachhochschulen und Universitäten richten sich nicht nur an Präsenzstudierende, sondern vor allem an junge Menschen, die auch in den Morgenstunden Seminare besuchen oder Vorlesungen hören können. Eine Alternative bietet das Studium an der FOM. Die FOM ist eine private Hochschule mit einem speziellen Angebot für Berufstätige. Mit dem Studium der technischen, betriebs- und sozialwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen darf beginnen, wer eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens dreijährige Berufstätigkeit nachweisen kann. Das Studium ist dann zwar fachgebunden (d.h. mit einer technischen Berufsausbildung darf nur ein technischer Bachelorstudiengang aufgenommen werden), für berufstätige Menschen aber sehr flexibel. Die Vorlesungen finden in den Abendstunden und an den Wochenenden statt. Das hat den Vorteil, den Stoff wie an einer klassischen Hochschule vermittelt zu bekommen, aber dennoch aus dem gesamten Angebot an Veranstaltungen auswählen zu können. Zudem kann das Studium nach dem zweiten oder dritten Studienjahr mit einem Zertifikat beendet werden und dient so auch der qualifizierten Weiterbildung.

Das fachgebundene Fernstudium

Ein ähnliches Angebot bieten private Fernlerninstitute wie das ILS. An diesen Instituten darf studieren, wer eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens dreijährige Berufspraxis nachweisen kann. Alternativ ist auch eine Fachausbildung, der Meister oder eine ähnliche fachspezifische Fortbildungsprüfung ausreichend. Die Studienangebote sind dann ebenfalls fachgebunden, werden allerdings im Fernstudium bearbeitet. Dafür erhalten Studierende sogenannte Studienbriefe, in denen die Inhalte des Studiums aufbereitet sind. Der Vorteil dieses Studiums liegt in der zeitlichen Freiheit. Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, ist nicht an Termine für Seminare oder Vorlesungen gebunden und studiert, wann immer gerade Zeit dafür ist. Das kann aber auch einen Nachteil bedeuten. Studierende werden nicht kontrolliert und müssen selbst für die nötige Motivation sorgen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist das nicht immer leicht. Viele private Fernlerninstitute wissen um dieses Problem und bieten ein vierwöchiges Probestudium an. Zudem finden sich am Ende jedes Studienbriefes verschiedene Aufgaben zum Einsenden. Mit ihnen können Studierende den Wissensstand erproben und sich auf bevorstehende Prüfungen vorbereiten.

Die freie Bildungswahl

Auch das Konzept der größten deutschen Fernuniversität, der FernUniversität in Hagen, ähnelt dem privater Fernlerninstitute. Studierende bekommen Studienbriefe zugesandt, die sie auf Prüfungen vorbereiten sollen. Das Studium findet vornehmlich im eigenen Wohnzimmer statt und kann zur Weiterbildung oder zum Erwerb eines Bachelors und Masters genutzt werden. Der große Vorteil des Studiums an der FernUniversität besteht allerdings darin, dass man auch ohne Abitur die freie Auswahl aus den Studiengängen hat. Der Nachweis über die Eignung für ein bestimmtes Studienangebot erfolgt an der FernUniversität über abgelegte Prüfungen. Dafür wählen Studierende zunächst einen gewünschten Bachelorstudiengang aus, belegen die ersten zwei bis drei Module und treten, genauso wie Studierende mit allgemeiner Hochschulreife, zur abschließenden Klausur an. Wer die zwei bis drei Prüfungen eines Studienganges besteht, darf als regulärer Student oder Studentin weiterstudieren. Das ist ein besonderer Vorzug für all jene, die sich persönlich weiterbilden wollen und ein Fach studieren möchten, das nicht mit dem ausgeübten Beruf in Verbindung steht.

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