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Holifestival – Religiöse Mythen als Ursprung

von Emilia Schmidt 20. Juni 2013


Eines der ältesten und farbenprächtigsten Feste der indischen Kultur ist Holi, das Frühlingsfest. Vor allem im Norden des Landes wird dieses Ereignis mit viel Aufwand begangen. Bis zu zehn Tage lang begrüßen die Menschen den herannahenden Frühling und überwinden dabei für eine Zeitlang die Schranken, die durch Kastenzugehörigkeit, Geschlecht oder Alter bestehen. In anderen Landesteilen ist das Frühlingsfest unter Namen wie Phagwah oder Kamadahana bekannt.

Holi, das farbenfrohe Frühlingsfest

holi-colours-of-lifeTraditionell beginnt das Fest Anfang März, und zwar vier Tage nach Vollmond. In der Nacht des ersten Tages wird eine Strohfigur, die dämonische Holika, in einem großen Feuer verbrannt. Der zweite Festtag, der fünf Tage nach dem Vollmond gefeiert wird, ist dabei von besonderer Bedeutung. Er wird Rangapancami genannt. Das indische Wort wird aus den Begriffen Ranga für Farbe und Pancami für den fünften Tag nach Vollmond zusammengesetzt. An diesem Tag finden in den Straßen ausgelassene Feiern statt, bei denen sich die Menschen mit gefärbtem Wasser und Farbpuder bestreichen. Selbst diejenigen, die an dem Spektakel nicht teilnehmen, legen ein dezentes Farbpuder auf. Das Pulver für die Farben wurde ursprünglich aus Kräutern, Blüten oder Wurzeln hergestellt. Mittlerweile sind synthetische Mischungen auf dem Markt, die zuweilen zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Das Festival – Religiöse Mythen als Ursprung

Das Holi Fest war anfänglich ein ausschließlich religiös geprägtes Fest. Das zeigt sich daran, dass die verwendeten Farben noch heute vor dem Fest auf einem Altar geweiht werden. Dabei erteilen sich die Menschen Segenswünsche. Im Mittelpunkt der Feiern steht neben dem Beginn des Frühlings auch der Sieg des Guten über das Böse. Aus diesem Anlass spielt die Versöhnung zwischen verfeindeten Mitmenschen eine große Rolle. In einigen Teilen des Landes hat das Fest einen durchaus erotischen Charakter. Zahlreiche Mythologien ranken sich um das Holi Fest. Mittlerweile stehen allerdings die ausgelassenen Feiern im Mittelpunkt. Der Konsum von Rauschmitteln ist dabei zu einem echten Problem geworden.

Das farbenfrohe Fest zum Frühlingsbeginn hat inzwischen auch Europa erreicht. So werden in verschiedenen Orten Holi Feste veranstaltet. Auf einem großen Areal treffen sich die Feiernden, um sich gegenseitig mit Farbe zu bestreichen und zu bewerfen. Der religiöse Charakter des indischen Holi spielt dabei kaum noch eine Rolle. 2013 finden HoliFestivals unter anderem in Berlin, Dortmund, Dresden, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig, Leverkusen, Mannheim, München, Saarbrücken und Stuttgart statt. Tickets und mehr Information gibt es unter www.holifestival.com

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